Hier entsteht eine Sammlung von Gedichten, die ihren Ursprung in den Erzählungen der Menschen haben, die ich begleiten durfte. Es sind Geschichten des gelebten Lebens. Die schönen wie die schweren, die uns als Menschen alle miteinander verbinden und denen ich eine Sprache geben möchte, die versucht, diese Geschichten für die Seele erfahrbar zu machen.
Flucht
Versengte Erde, was einst Heimat war.
Ungewisse Ferne, dem Tod so nah.
Gesprengtes Eis, wohin ich schau.
Des Meeres Preis: Mama ganz blau.
Zerbombtes Herz, das wachen will.
Leergefegte Welt. Alles wird still.
Ewiger Moment
und nichts als
ein letzter Kuss
der Geschmack von Salz.
Entwurzelt sterben, in eisiger Glut?
Fliehend leben, mit blindem Mut?
Gottlose Gnade, dass ich noch stehe.
Gnadenloser Gott, zu dem ich flehe.
Toter Glaube, denn ER ist nicht mehr.
Gefallene Hoffnung. Ohne Wiederkehr.
Lichtlos auferstehn im Funkenregen.
Unbeugsamer Wille. Ich will leben.
Zurückgekehrte Zeit
und nicht als
ein letzter Blick
der Geschmack von Salz.
Atemlose Himmelfahrt in unbekanntes Land.
Besiegter Tod. Es lebt, was uns verband.
Wieder Geburt in anderer Welt.
Vergossen Blut, das die Seele quält.
Nicht einer, dem es leidtat.
Wäre der Mensch nur weiser,
bräuchte ich keine
neue Heimat.
(©Johannes Gronemann, 19.03.2025)
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